Auszug aus dem Grußwort unseren damaligen Brudermeisters Leo Frohnhofen in der Festschrift
zum 125-
Die Schützenbruderschaft St. Johannes Millich wurde im Jahr 1843 gegründet. Unterlagen aus dieser Zeit sind leider nicht mehr vorhanden. Deshalb können zur Entstehungsgeschichte nur die damaligen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse herangezogen werden.
Das Schützenwesen hat seinen Ursprung im Mittelalter, als sich Bürgerwehren zur militärischen
Verteidigung von Haus und Hof in Kriegszeiten, aber auch zum Schutz bei Seuchengefahren,
Glaubensstreitigkeiten und vor brandschatzenden Banden und Räubern bildeten. Dieser
Selbstschutz wurde von den herrschenden Stellen gerne gesehen und unterstützt. Als
Teil der Ortsgemeinschaft nahmen diese Schützengilden natürlich auch an den zumeist
kirchlichen Festen in den Orten als Schutz-
Als der Selbstschutz immer mehr in den Hintergrund trat, weil die militärische Verteidigung von Söldnern übernommen wurde, veranstalteten die Schützenbruderschaften in Gedenken an ihre ursprüngliche Aufgabe Feste mit Schießübungen und Wettbewerben.
So entstanden die Schützenfeste. Die Schützenbruderschaften wurden zu bürgerlichen Vereinigungen, die zur damaligen Zeit nur mit der Unterstützung der Kirche existieren konnten. Bei Kirchenfesten führten die Bruderschaften Ihre Aufgabe als Ordnungs und Schutzdienst fort. Caritative, Nächstenliebe, Pflege des Heimatgedankens wurden zum Leitgedanken der Bruderschaften.
Aus dieser Zeit stammt der Leitspruch „Glaube, Sitte und Heimat“. Die Bindung an die Kirche führte dazu, dass die Schützenbruderschaften einen Schutzpatron auswählten und dessen Namen in ihren Vereinsnamen führten. Der häufigste Schutzpatron ist der heilige Sebastianus, oft wurde auch der jeweilige Schutzpatron der eigenen Kirchengemeinde gewählt.
Im 18. Jahrhundert litten viele Schützenbruderschaften unter den politischen Verhältnissen und mussten aufgeben. Nach der napoleonischen Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, als das Rheinland dem preußischen Reich zugeordnet wurde, erlebte das Schützenwesen einen Aufschwung, weil es von der preußischen Regierung unterstützt wurde.
Das ist dann auch die Epoche, in der die Schützenbruderschaft Millich gegründet wurde. Als Schutzpatron wurde der heilige Johannes der Täufer gewählt. Der Namenstag ist der 24. Juni, deshalb wird bis heute das Schützenfest am
1. Sonntag nach dem 24. Juni gefeiert. Den Schützenkönig ermitteln wir jährlich am 1. Sonntag im September mit dem Vogelschuß. Als Mitglied der Kirchengemeinde St. Bonifatius Schaufenberg/Millich nehmen wir an der Fronleichnamsprozession teil und an Volkstrauertag ehren wir die im Krieg gefallenen Soldaten mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal in Millich. Als Gast nehmen wir an den Festumzügen unserer benachbarten Schützenvereine in Kleingladbach und Ratheim teil.
Für Glaube, Sitte und Heimat einzustehen, Brauchtum und Tradition zu pflegen – und damit den Bürger zum Gemeinschaftsdenken und Gemeinschaftsleben aufzurufen, soll Inhalt der Veranstaltungen sein und fernerhin unsere vornehmste Aufgabe bleiben.
St. Johannes Schützenbruderschaft Millich e.V.
Leitspruch der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften
„Glaube, Sitte und Heimat“.
Evangelische Glaubensbrüder sind längst gleichberechtigte Mitglieder. Die Teilnahme an ökumenischen Gottesdiensten eine Selbstverständlichkeit. Die Schützen ihrerseits erfreuen sich der glücklichen Situation, zwei Geistliche in ihren Reihen zu wissen, die vorbildlich und richtungsweisend das Geschehen mit beraten.
Walter Feldgens in der Festzeitschrift zum 125.-
Die Schützenbruderschaften vom Historischen Deutschen Schützenbund stehen seit jeher
der katholischen Kirche sehr nahe. Im Jahre 2002 wurden sie deshalb vom Kölner Erzbischof
als Katholischer Verband anerkannt. Da eine große Anzahl unserer Schützenschwestern
und -
Im Juli 2018 -
Mittlerweile ist es Tradition, dass anlässlich unserer Kirmes ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird. Erstmalig fand im Jahre 1971 ein ökumenischer Gottesdienst am Kreuz in der Schaufenberger Straße statt. Heute wird dieser Gottesdienst traditionell am Kirmessonntag gehalten und von den Gläubigen beider Kirchengemeinden sehr gut besucht. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal und Festzug am Sonntagnachmittag sind die Pfarrer beider Konfessionen vertreten, was nicht immer selbstverständlich war.
Geänderte Fassung der Statuten im Jahre 1974
Die St. Johannes Schützenbruderschaft Millich ist eine Vereinigung christlicher Männer und Frauen.
Die Pfarrer der beiden Konfessionen gehören als ordentliche Mitglieder und Präsides dem Vorstand an.
Viele reden von der Ökumene, wir leben sie und sind stolz darauf !
Unsere Schützenbruderschaft
Die Ökumene in unserer Schützenbruderschaft
De Schötte komme
Sonnenchien om Kermesmaat
Flöte, Trööt on Tromme
Flöck de Fenstre opjemaat,
Hei de Schötte komme.
Schelleboom on Trommeschlag,
Küüs on Trööte blenke,
Jong, dat davert on dat kraak,
Dat de Uuhre klenke.
Huech om Pead dr Jeneral
Met de Striep on Steäre,
Hauptmann, Leutnant , Korperal
Met ede Bösch van Feäre.
Hoch, dat jeht dech dur on dur,
Jold on bonkte Bänder
On die Heäre on Pastur
Met de Klappzelender.
On derhenger stoot on jrad
Kött dr Könneng sälver.
Vur on henge blank on staat
Bletz et Könnengsselver.
On de Könnejin jeht fin
Em am Ärm derneäve.
Nee, son schönne Könnejin
hätt et nie jejeäve.
On telääs de Schötteree,
Wie se jont on hoppe
No de Musik Reeh an Reeh
De Parade kloppe.
On vorbee, als wie em Droom
es dat blonk Jestüever.
Bloß de Spetz vam Schelleboom
Bletz noch jüs erüever.
Karl Nobis
Das Millicher Schützengedicht
von Karl Nobis einem ehemaligen
Lehrer der „Alten Schule“ in Millich.